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Erst langsam verschwindet die Sonne hinter den Bäumen, es duftet nach frisch gemähtem Gras, der Wind ist höchstens eine laue Brise: Ein Rehbock steht auf einer Wiese und lauscht. Für viele Jäger ist der Sommer eine ganz besondere Zeit, um anzusitzen. Wenn der Juli gekommen ist und die Temperaturen angenehm mild sind, beginnt auch die Blattzeit.

Was macht die Blattzeit einzigartig?

Auch alte und heimliche Böcke, die man sonst eigentlich nie zu Gesicht bekommt, kann man dabei beobachten, wie sie eine Ricke oder ein Schmalreh treiben. Schafft man es, den Ruf des weiblichen Rehwildes mithilfe eines Blatters zu imitieren, kommt der Bock – mit ein wenig Glück – bis auf wenige Meter an den Hochsitz heran. Das Erlebnis, die Tiere beim Treiben zu beobachten oder gar anzulocken, ist einzigartig. Dabei sollte es allerdings nie darum gehen, möglichst viel Strecke zu machen, sondern eher darum, die Tradition des Blattens aufrechtzuerhalten. Der Begriff „Blatten“ stammt übrigens aus früheren Zeiten, als Jäger noch mit Buchen- oder Fliederblättern bzw. Grashalmen das Fiepen von Schmalrehen und Ricken erzeugten.

Heute kann man die Rufe wesentlich einfacher nachahmen, Links zu sinnvoller Ausrüstung (einen guten Blatter erhält man bereits ab ca. 30 Euro) sind unter dem Beitrag zu finden.

Was ist eigentlich die Blattzeit?

Die eigentliche Blattzeit bezeichnet die zweite Hälfte der Paarungszeit (ab etwa Anfang August), in der die männlichen Rehböcke noch auf der Suche nach paarungswilligen Schmalrehen und Ricken sind und dadurch „aufs Blatt springen“, also leicht durch Töne angelockt werden. Einige weibliche Rehe können übrigens auch im November oder Dezember beschlagen werden, aber für die Jagd ist nur die Hauptpaarungszeit relevant. Der Bock findet das weibliche Stück durch seinen Geruchssinn und – wie bereits beschrieben – durch akustische Signale (welche das sind und wie man sie am besten imitiert, können Sie hier im Video erfahren).

In diesem Video erfährst Du, worauf es bei der Blattjagd ankommt, welche Ausrüstung Du brauchst, wie Du die richtigen Stellen für einen Blattjagdstand ausfindig machst und wann die beste Zeit zum Blatten ist.

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Wie läuft die Blattzeit ab – und was sind Hexenringe?

Der Paarungsakt folgt einem bestimmten Ritual, beginnend mit dem Treiben der Ricke durch den Bock, das oft mehrere Stunden oder sogar einen Tag dauern kann. Es wird von der Ricke beendet, indem sie langsamer wird und den Bock damit animiert, ihr zu folgen. Jetzt entstehen oft „Hexenringe“: Dass weibliche Stück flüchtet nicht mehr schnell und geradlinig, sondern zieht langsam Kreise, die aus der Vogelperspektive wie eine 8 aussehen. Nach dem Beschlag tun sich beide Stücke oft nieder. Die Paarung kann zu allen Tageszeiten stattfinden.

Was brauche ich für eine erfolgreiche Blattjagd und was muss ich beachten?

Außer einer effektiven Tarnung und einem guten Blatter braucht man nicht viel (Tipps dazu gibt es vom Profi hier im Video). Während der Hauptbrunftzeit ist es schwierig, Böcke anzulocken, davor und danach allerdings hat man gute Chancen. Auf den richtigen Wind muss man immer achten, auch sollte es weder zu heiß sein, noch Unwetter herrschen. Leichter Regen, ein bedeckter Himmel und angenehme Temperaturen sind in der Regel genau richtig. Eine gute Zeit für die Blattjagd sind die späten Morgenstunden bis in die frühen Abendstunden.

Gibt es ein No-Go bei der Blattjagd?

Ja, absolut. „Schieß den Bock nicht von der Ricke!“ – Es gilt als unwaidmännisch, auf kopulierende Böcke zu schießen. Die Achtung vor dem Wild und die waidgerechte Jagd sind Werte, die auch in der heutigen Zeit und mit moderner Ausrüstung nicht verloren gehen dürfen.

Wo ist der perfekte Blattstand?

Ob zwischen Altholzbeständen im schattigen Wald, Aufforstungsflächen oder auf einer Lichtung/einem Feld, welche(s) zwischen breiten Hecken oder Gehölzinseln liegt: Um erfolgreich beim Blatten zu sein, kann man sich beispielsweise eine Stelle suchen, die nahe an einem Bockeinstand liegt. Aber auch wenn diese Orte erfolgsversprechend sind: Blatten geht eigentlich überall.

Viele weitere nützliche Tipps finden sich im Video. Anschauen lohnt sich.

Anleitung, Tipps & Tricks zur Blattjagd:

Um eine erfolgreiche Blattjagd durchzuführen ist es wichtig, dass der Jäger den Blattstand sorgfältig auswählt und zehn bis fünfzehn Minuten wartet, damit sich die Umgebung beruhigen und der Jäger nicht mit dem Blatten in Verbindung gebracht wird. Anschließend werden verschiedene Serien (mit Pausen dazwischen) abgespielt, um ein realistisches Brunftszenario zu simulieren. Um zu beginnen, eignen sich der Kitzfiep und der Rickenfiep:

Kitzfiep: Imitiert das Kitz, das nach der Ricke ruft, dieser wiederum zieht den Bock mit. Vier bis fünf Töne sollten abgegeben werden, danach folgen fünf Minuten Pause. Anschließend kann der Rickenfiep abgesetzt werden.

Rickenfiep (Pia-Laut): Einer der wichtigsten Laute in der Blattzeit, da er dem Bock zu verstehen gibt, dass die Ricke bereit ist. Der Fieplaut ist der Ausgangspunkt und wird durch einige Pia-Laute unterbrochen. Dieser PIA- oder PIÄ-Laut ist nur während der Brunftzeit zu hören und bei der Blattjagd besonders wichtig. Der Ruf sollte in Serien von drei Wiederholungen (acht bis zehn Töne) mit kurzen Pausen von 1-3 Minuten dazwischen ausgeführt werden. Die Töne sollten mal lauter, mal leiser werden, echte Blattjagdprofis raten zudem dazu, sich während des Blattens zwischendurch umzudrehen, um mit der veränderten Akustik eine kreisende Ricke zu imitieren.

Sprengfiep: Wenn der Bock eine Ricke treibt, gibt diese Sprenglaute ab. Sie bestehen aus lauten Pia- und Fieptönen, die auf große Entfernung zu hören sind. Sprenglaute werden beim Blatten etwas länger gezogen und können ruhig laut abgegeben werden. Drei bis fünf Mal sollten die Töne abgegeben, danach mindestens 20 Minuten Pause eingelegt werden.

Angstfiep: Dem Bock wird dadurch signalisiert, dass ein Rivale in seinem Einstand eine Ricke bedrängt. Ein Platzbock wird das in der Regel nicht dulden. Diese Lautäußerung besteht aus sehr lauten, vibrierenden Fiep- und Pia-Tönen und wird erst am Ende der Blattjagd, wenn die Brunft fast vorbei ist, angewendet. Zu diesem Zeitpunkt, wenn die meisten Ricken beschlagen sind, eignet sich der Angstfiep, der höchstens zwei Mal innerhalb weniger Minuten wiederholt werden sollte.

Wichtig: Auch ein falscher Ton verschreckt einen Bock in der Regel nicht. Einfach mit etwas Gefühl weitermachen. Nach der letzten Serie sollte man noch mindestens eine halbe Stunde lang am Standort verharren, denn gerade ältere Böcke lassen sich manchmal gerne etwas länger Zeit.

Wann und zu welcher Uhrzeit sollte man am besten blatten?

Vom Datum aus gesehen, gibt es zwei erfolgsversprechende Zeiten: Den Brunfteingang und den Brunftausgang. Der Brunfteingang ist die Zeit etwa vom 25. bis 28. Juli. Um diese Zeit sind die Böcke noch in guter Kondition und reagieren sehr gut. Danach folgen in der Regel vier bis fünf Tage, wo der Erfolg eher spärlich ist. Ab dem 2. August kommt die zweite Phase, der Brunftausgang. Bis etwa 10. August hält die Blattzeit an, und flacht dann schnell ab.

Ausrüstung für die Blattjagd auf den Rehbock

Bevor es raus geht ins Revier, schauen wir uns im Film, welche Ausrüstung bei der Blattjagd hilfreich sein kann.

Ganz wichtig: Uns beiden geht es um das Erlebnis bei der Blattjagd. Es geht nicht darum, immer weiter „aufzurüsten“, um möglichst viel Strecke zu machen. Die Blattjagd ist gelebtes Brauchtum und Tradition, die wir von der Vater- und Großvatergeneration gelernt haben. Die Achtung vor dem Wild und die waidgerechte Jagd sind für uns Werte, die auch in der heutigen Zeit und mit moderner Ausrüstung nicht verloren gehen dürfen.

Unten findest Du einige Links zur sinnvollen Ausrüstung für die Blattjagd. Stelle Dir einfach Deine persönliche Wunschausrüstung zusammen.

Außer einer guten Tarnung und einem Blatter brauchst Du nicht viel.

Noch ein wichtiger Hinweis: Wenn Du über einen der Links unten in der Videobeschreibung bestellst, erhalten wir eine Provision, die uns bei der Produktion unserer Videos unterstützt. Die Produkte werden dadurch nicht teurer.

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